Aussagen einer ABA-Mutter

Mir hat es heute die Sprache verschlagen. In einem großen Forum mit öffentlichen Leserechten fand ich einen Beitrag zur Stellungnahme gegen ABA von „Autismus Mittelfranken e.V.“ Während die meisten Stimmen die Stellungnahme positiv bewerteten, stockte mir bei diesem Kommentar schlicht der Atem. Aber lest selbst:

Ach wie arm die Autisten doch dran sind. Wirklich gaanz schlimm.

Egoistisch ohne Ende, lasst sie doch machen lasst sie doch frei sich entfalten.
Es sind ja auch nur wir armen Mütter die eure Pisse von der Wand putzen
müssen nur weil ihr das Klo nicht benutzen wollt.
Und es ist ja auch sooo schlimm das zu lernen.

Wir freuen uns ja auch total darüber, dass wir beschimpft getreten und als Deppen
hingestellt werden, nur weil wir mit euch Schuhe kaufen gehen wollen.
Ja, genau lassen wir euch voll entfalten, als dank dafür zerdeppert ihr die Wohnungseinrichtung.

Es macht ja auch so viel Spass sich jeden Tag bei anderen Eltern zu entschuldigen,
weil unsere so lieben Kleinen weil wieder jeden verkloppt haben der anderer Meinung war.

Es ist ja auch das wunderbarste dieser Welt ein autistisches Kind zu haben und
wir wüssten ja vor lauter Freizeit gar nicht wohin, wenn wir nicht jede Woche
von Termin zu Termin rennen müssten.
Aber natürlich man muss ja die lieben vor einem Overload bewahren, wer bewahrt mich den vor einem.

Wir hatten letzte Woche 12 Termine, wir haben null Freizeit, wir haben keine Freunde mehr, wir werden zu keiner Feier mehr eingeladen, wir haben kein eigenes Leben mehr.

So und nun könnt ihr mich in der Luft zerreissen, das macht ihr doch eh so gerne.
Aber dieses blöde Gelaber von ach es ist ja alles sooo toll und unsere Kinder brauchen keine Therapie und keine Regeln.
Ich kann es nicht mehr hören.

Das zu lesen hat mir fast körperliche Schmerzen verursacht. Es ist auf so vielen Ebenen verstörend, dass ich kaum die richtigen Worte finde. Zum Glück blieb dieser Ausbruch nicht unbeantwortet. Ich hoffe, dass dieses Denken ein bedauerlicher Einzelfall ist und nicht stellvertretend für die Ansichten von ABA-Eltern zu betrachten ist.

Ich versuche mich mal an einer Antwort:

Ja, Autisten, die sich mit solchen Eltern herumschlagen müssen, sind wirklich arm dran. Menschen, die die Grundrechte ihrer Kinder mit Füssen treten, können das Leben autistischer Kinder nachhaltig zerstören.

Egoistisch ohne Ende? Weil das Kind nicht so funktioniert, wie es Frau Mama gerne hätte? Ich würde sagen, da fehlt das grundlegende Wissen über Autismus und über Kinder im Allgemeinen. Es gehört zur kindlichen Entwicklung, sich selbst und seine Bedürfnisse zu entdecken. Und es ist völlig normal, dass Kinder diese Bedürfnisse dann in den Vordergrund stellen und erst im Laufe der Zeit lernen, dass sie nicht der Nabel der Welt sind. Bei entwicklungsverzögerten Kindern dauert dies halt sehr häufig sehr viel länger. Aber sie können es lernen.
Ich musste bei Paul übrigens nur ein einziges Mal seine Ausscheidungen von der Wand putzen. Stimmt, das war nicht schön. Aber auch kein Weltuntergang. Hätte er das regelmäßig gemacht, hätte ich es allerdings auch als meine Aufgabe angesehen, ihn daran zu hindern. Lieber ständige Beaufsichtigung, die ein rechtzeitiges Eingreifen ermöglicht als hinterher die Spuren beseitigen zu müssen. Auch Paul tat sich sehr schwer mit der Toilettennutzung. Aber er hat es geschafft. Ohne ABA und ohne Toilettentraining. Wir brauchten auch nur ein paar Jahre Geduld.

Du wirst beschimpft und getreten, wenn du mit dem Kind Schuhe kaufen gehen willst? Das Kind wird seine Gründe dafür haben. Ich finde Schuhekaufen auch nervig und vermeide es, so gut es geht. Das Recht gestehe ich auch meinen Kindern zu. Wenn Paul neue Schuhe braucht, reden wir vorher und bereiten ihn über Tage darauf vor. Das klappt inzwischen recht gut. Wir haben zwischenzeitlich aber auch Schuhe mit einer Pappschablone seines Fußes gekauft und ihn zu Hause anprobieren und aussuchen lassen. Es gibt immer einen anderen Weg. Wenn ich mich über die Bedürfnisse meines Kindes einfach hinwegsetze, muss ich mich auch nicht wundern, wenn es dann entsprechend reagiert.

Ja, es ist nicht schön, sich bei anderen Eltern entschuldigen zu müssen. Allerdings frage ich mich, wie es dazu kommen kann, dass ein Kind jeden Tag die Chance hat, andere Kinder zu verletzen. Da müssen dann eben Hilfen organisiert werden. Paul hat nicht umsonst eine Schulbegleitung in Vollzeit. Die ist allerdings nicht zum Schutz der anderen Kinder da (das ist bei Paul nicht nötig) sondern um ihm zu helfen. Aber im Fall des Falles würde es auch zu ihren Aufgaben gehören, solche Tätlichkeiten zu unterbinden. Noch besser, sie gleich im Vorfeld zu verhindern.

Man muss jede Woche von Termin zu Termin rennen und wundert sich dann, dass das Kind im ständigen Overload ist? Ernsthaft? Niemand zwingt einen, ständig Termine zu machen. Man kann auch selbst entscheiden, in welchem Umfang man Therapien wahrnimmt. Paul hat ganz bewusst nur einen Therapietermin pro Woche. Wenn ich mir jetzt vorstelle, wir wären jeden Nachmittag unterwegs, müsste ich mich nicht wundern, wenn Paul nicht mehr kompensieren könnte und ständig Meltdowns hätte.

„Null Freizeit, keine Freunde mehr, zu keiner Feier mehr eingeladen, kein eigenes Leben mehr“. Das kennen vermutlich viele Eltern behinderter Kinder. Nicht nur Eltern von Autisten. Ich würde auch gerne mal wieder ins Kino gehen, ich war das letzte Mal dort, kurz bevor Paul aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Das ist jetzt fast 8 Jahre her. Es ist nicht einfach, jemanden zu finden, der ein autistisches Kind beaufsichtigt. Man kann nicht mal eben einen Babysitter buchen. Aber auch da gibt es Möglichkeiten, sich ein wenig Freizeit zu schaffen. Es gibt familienentlastende Angebote, die über die Pflegekasse finanziert werden können. Dass viele „Freunde“ sich verabschieden, berichten Eltern autistischer Kinder häufig. Auch ich habe das erlebt. Allerdings habe ich auch neue Menschen kennengelernt durch das Thema Autismus. Und auf Freunde, die weglaufen, weil das Kind schwierig ist, kann ich durchaus verzichten. Was ist eine Freundschaft wert, die unter einer Widrigkeit sofort zerbricht?

Ich will dich nicht in der Luft zerreißen. Aber wenn du tatsächlich so sehr unter der Situation leidest, solltest du ernsthaft über Alternativen nachdenken. Es kann keine Option sein, das Kind dafür leiden zu lassen. Es hat sich nicht ausgesucht, Autist zu sein. Egal, wie sehr du versuchst, es „normal“ zu machen, es wird nicht funktionieren. Im Gegenteil. Möglicherweise wäre eure ganze Situation nicht so dramatisch, wenn du lernen würdest, den Autismus zu akzeptieren und auf die daraus resultierenden Besonderheiten einzugehen.

Die letzten Sätze sind Quatsch, aber kommen relativ häufig von ABA-Eltern. Niemand sagt, dass ein Kind keine Regeln braucht. Die kann man aber ohne ABA vermitteln.

Ich will beileibe jetzt keinen Shitstorm auf diese Mutter lostreten, aber ich konnte das auch nicht unkommentiert stehen lassen.

17 Kommentare zu “Aussagen einer ABA-Mutter

  1. Offensichtlich betreibt sie intensiv ABA. Anders kann ich mir die Termine nicht erklären. Und dann wundert sie sich. Hinterfragt und reflektiert nicht, was wir zum Thema schreiben.
    Wer von uns noch nie gedacht und in Teilen ausgesprochen hat, was sie hier gesagt hat, der werfe von mir aus den ersten Stein. Ich tue es nicht, denn sie scheint sehr verzweifelt und erhält nicht die Hilfe, die sie und ihr Kind brauchen. Und auch ich bin nicht immer frei von negativen Gefühlen, Wut, Enttäuschung, dem Gefühl von absoluter Hilflosigkeit und manchmal auch Zukunftsangst.
    Und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, nicht jedes Therapiezentrum erklärt Eltern die Verhaltensweisen ihres Kindes. Dies sollte aber an erster Stelle einer Therapie stehen. Wenn es bei ihr so laufen sollte wie bei uns, beginnen die Therapeuten ABA ohne den Eltern überhaupt etwas zu erklären.
    Ich will sie weder in Schutz nehmen noch verteufeln. Sie braucht Hilfe und das Kind auch. Vielleicht sollten Therapien zunächst für die Eltern erfolgen. Und ihr sollte man den Rat geben, die Therapien für ihr Kind ruhen zu lassen und selbst zum Psychiater zu gehen.

    Da kann ich wieder mal nur Danke sagen für all die wundervollen Bloggs, für all die Offenheit und das Bloßlegen der eigenen Gefühle und Wahrnehmung von Euch Müttern autistischer Kinder und der autistischen Erwachsenen, die immer zahlreicher werden und uns unsere Kinder erklären.

    Ohne Euch wäre ich diesem Negativdenken wahrscheinlich auch zum Opfer gefallen.

    Danke.

    • Die Masse an Terminen kann aber auch durch Ergo / Logo und „nur“ ATZ entstanden sein. Wenn dann noch ein Ganztag und Folgetermine beim KJP dazu kommen, dann rennt man sich zu Tode.

      Der Austausch unter Eltern, auch hier annehmend und respektvoll kann auch solche Mütter über die Zeit entlasten!

      Wie wir alle WISSEN, ist es NICHT einfach mit unseren Kindern. Und auch, wenn wir uns alle Mühe geben, geraten auch wir zwischendurch in Überforderungssitutationen.

      Mit Wissen und Reflektion können wir es aber wesentlich besser schaffen, auch mal aus der Situation rauszugehen. Wenn es denn überhaupt möglich ist. Als zB Alleinerziehende mit kleiner Wohnung ist dies sehr schwer!!

      Und hier greift halt nur, dass wir ALLE uns darum bemühen weiter Aufzuklären und zu helfen und zu unterstützen.

  2. Hoppla! na, da spricht ja die komplette Überforderung, Resignation und der komplette frust aus einer Mutter heraus.

    Ich gebe zu ihrem Kommentar keinerlei Aussagen ab, es ist für mich schlicht indiskutabel.

    Mich interessiert jedoch welche Reaktion in ihrer Aussage zur Folge hatte und was sie darauf geantwortet hat. Ähnlich aggressives oder hat sie ihren Kommentar gelöscht oder gab es eine andere Reaktion?

    Lg!

    • Hi,

      es gab weder einen weiteren Kommentar noch wurde etwas gelöscht.

      Die Mutter befindet sich seit JAHREN in einer absoluten Überforderungssituation und ist leider der GF/CF / Cease / Brokkoli / ABA erlegen.

      Und Hilfen von den Ämtern bzw. Erklärungen über die möglichen Ursachen des Verhaltens kommen aufgrund der massiven Überforderung (ähnlich einem massiven Overload der immer wieder angeschoben wird) auch kaum bei ihr an.

      LG Anita

    • Die weitere Diskussion wurde übrigens sehr sachlich und informativ geführt.

      Wenn die Mutter weiter mitgelesen hat, dann konnte sie eine Menge lernen!

      • Ich fuehle mit ihr mit,- aber man verstehe dies keinesfalls so als billigte ich auch nur im gerimgsten ihr verhalten. meine mutter wsr aehnlich. Ich konnte ihr auch mittlerweile so gut es geht verzeihen.

        Vermutlich muesste bei ihr mal „ein richtiges donnerwetter“ ihre verhaerteten rituale/ansichten erschuettern, um zumindest die dringlichkeit, bzw komplette bandbreite des problems erkennbar zu machen (fuer sie). Wie bitter….

        • Ja, es ist bitter. Da stimme ich Dir vollends zu.

          Aus der Ferne kann man aber immer nur wieder und wieder erklären und hoffen, dass man was erreicht!

          Auf ihr „rumzuhacken“ hätte aber ausschließlich den Effekt, dass sie komplett zu machen würde. Auch hier gilt, dass wir eben auch für die Mutter Geduld aufbringen müssen und immer wieder versuchen sie zu erreichen.

          • Ich bin da ganz bei Anita. Mit Verurteilungen und Vorwürfen wird man die Mutter nicht erreichen. Allerdings ist sie auch ein sehr extremer Fall. Das ABA zeigt halt auch nicht die ersehnte Wirkung, von daher ist sie frustriert. Ich setze da auch eher auf Aufklärung. Vielleicht kommt ja doch mal eine Idee bei ihr an. Wie der Vorschlag, Schuhe eben mit einer Pappschablone auszusuchen und zu Hause probieren zu lassen.

          • Ich kann eure antworten nicht deuten, ich hoffe aber,dass es so verstanden wurde, dass ich mit donnerwetter ein von allein geschehendes erlebnis – niemals etwas aktiv gegen sie gestartetes a la hetzkampagne meine. oh gott nein! Das nur zur sicherheit.

          • Danke für die Erklärung, Batschpeng. Das „Donnerwetter“ war tatsächlich etwas missverständlich. Jetzt verstehe ich, dass du meinst, dass einfach etwas eintreten müsste, was ihre Meinung ändern kann. Ich bin ganz optimistisch, dass dies tatsächlich irgendwann passieren wird.

          • Ja, ein aufrüttelndes Geschehnis oder auch ein aufrüttelndes Gespräch mit einem wirklichen Fachmann, der Ahnung von Autismus hat wäre hier sehr wichtig.

            @ Batschpeng

            ich habe niemals geglaubt, dass Du zur Hetzkampagne aufrufen würdest. 😉

            Aber dieser Fall bzw. diese Mutter zeigen eines ganz deutlich.

            Kommen überforderte Eltern an eine therapierende Stelle, wo ABA als Allheilmittel angepriesen wird und sind diese dann noch „zu“ vor lauter Gedanken um ALLES, dann treten diese Effekte mit ABA, Cease, GF/CF, Brokkoli und all dem anderen Unsinn ein!

            Es wird der letzte Strohhalm ergriffen, der einen vor dem Ertrinken retten könnte!
            Und DAS ist wirklich schlimm!
            Das es zu dieser Hilflosigkeit überhaupt erst kommt.
            Das Hilfen erst sehr spät, oft unzureichend und meist nicht für das einzelne Kind optimiert gegeben werden.
            Denn NICHTS bekommen Eltern mit Kindern wie unseren „mal einfach so“. Weder SBA, noch Pflegestufe, Therapie, Schulplatz und Schulbegleitung.

            Wir selber haben nach der Diagnose des Großen 16 in Worte SECHZEHN Monate auf einen Schulplatz warten müssen.
            DAS muss man erst mal aushalten.

            Und gerade bei Autisten, wie den meinen, die evtl. noch kompensieren können, wird als allererstes die Erziehungskompetenz der Eltern in Frage gestellt. Auch passiert es häufig, dass die Diagnose in Frage gestellt oder gar aberkannt wird! Und selbst der Diagnoseweg dauert oft Jahre.

            Haben wir leider alles hinter uns. Wie wir das überstanden haben, ehrlicherweise weiß ich es nicht genau. Wahrscheinlich war da mein eigener Dickkopf stark genug, nicht allen „Experten“ zu glauben. Denn was uns alles an „Möglichkeiten“ angeboten wurde, wenn denn mal was angeboten wurde, war oft unaussprechlich!

  3. Traurig dem Kind die Verantwortung zu geben….

    Mein Sohn tut nichts dieser Sachen und die Termine halte ich so knapp wie es geht. Er darf so sein wie er ist und das tut ihm gut.

    Regeln braucht jedes Kind aber eben auch das Gefühl, dass man so wie man ist, geliebt wird.

    Autismus kann man nicht „wegtherapieren“, es gehört dazu.
    Jeder von uns würde protestieren, wenn ihm tagtäglich gesagt wir: „Du bist nicht richtig!“

    Die auffälligsten Autisten, die ich erleben, sind die mit den auffälligsten Eltern 😉

  4. Danke erst mal für diesen Blog 🙂 Ich finde es großartig wie immer wieder Stimmen für ABA und andere „Therapieformen“, die eben nicht helfen aufgegriffen und sachlich diskutiert werden. Ich würde aber auch gerne darum bitten mich (wenn möglich) in der Diskussion zu verlinken, denn ich würde mich da gerne beteiligen, wenn machbar. LG

    • Hallo Sabrina,

      ich habe dir den Link geschickt. Ich habe die Diskussion absichtlich im Post nicht verlinkt, weil ich es nicht für richtig halte, diese Mutter öffentlich anzuprangern. Es ist tragisch, dass sie so sehr in ihrer Gedankenspirale gefangen ist, dass sie nicht merkt, was sie ihrem Kind damit antut. Solche Menschen kann man nicht mit Vorwürfen überzeugen. Im Gegenteil, meist werden sie dann noch verbohrter. Da hilft langfristig wirklich nur, immer wieder andere Wege und andere Möglichkeiten aufzuzeigen. So wie ich es in meiner Antwort oben versucht habe.

  5. Wieso müssen autisten bzw Menschen, die offen sind, Moral haben und wissen wie man ein Kind erzieht auf solche Wesen wie diese Mutter zugehen? Wieso muss jemand, der eh schon viel mehr Anpassungsarbeit jeden einzelnen Tag zu leisten hat, auf jemanden zugehen der das nicht muss sondern einfach nur gelinde gesagt zu blöd ist, und, wie die oberen Kommentare hier zeigen, extrem viel empathie mit einer schrecklich stumpfsinnigen Einstellung haben, während man sich von genau diesem Typ Person empathielosigkeit vorwerfen lassen muss? Bin ich die einzige die erkennt wie unausgeglichen und ungerecht das ist, dann noch zu erwarten auf solche Leute zu zu gehen?

    • Ich möchte mal eine gedankliche Anregung geben.

      Eine Mutter ist vollständig verzweifelt, kommt an die allererste Stelle, die Zeit hat und bekommt dort „Heilung“ versprochen.
      Dies in sehr eindrücklicher und mit vielen Fachworten geprägten Art und Weise.

      Und bei Beginn lassen sie kleinste Fortschritte erkennen.

      Aber die Anspannung im Haushalt nimmt nicht ab.
      Die Kommentare der Umwelt nehmen nicht ab.
      Die Mutter fühlt sich allen unterlegen und ihr wird alles unterstellt.

      Es kommen wieder kleine Fortschritte.

      An der Therapiestelle fühlt sie sich verstanden und aufgehoben.

      Kindergarten und/oder Schule machen der Mutter enormen Druck.
      Das Jugendamt macht Druck.
      Die Mutter fühlt sich weiterhin hilflos.

      An der Therapiestelle macht man ihr Hoffnung und nimmt sie verständnisvoll an….

      kannst Du den Kreislauf erkennen?

      Zitat: „unausgeglichen und ungerecht das ist, dann noch zu erwarten auf solche Leute zu zu gehen? “

      es ist sehr kraftaufwändig und braucht gute Nerven.

      Aber sollen wir jetzt die Chance für das Kind verstreichen lassen??

      Dürfen wir die Mutter mit all ihren Sorgen und Nöten weiter alleine lassen??

      wie gesagt, es ist nur ein Gedankenspiel

      • Das Kind alleine lassen, auf gar keinen Fall. Klar braucht die Mutter Hilfe. Aber ich respektiere sie trotzdem nicht. Ein Kind ist, ob autismus oder nicht, etwas was man sich erst „anschafft“ wenn man mit sich selbst im reinen und in der Lage ist, selbständig und differenziert zu denken, und im Ernstfall moralisch und seelisch für sich und das Kind einstehen kann. Das können viele Mütter beileibe nicht. Sie erwarten die Dinge von ihren Kindern die sie selbst im leben nicht schaffen. Sie denken auf der Schiene, dass das Kind es „böse“ meint. Allein das zeigt doch schon wie wenig diese Menschen mit sich selbst im reinen sind. Und im Kind den schuldigen suchen. Denn ein Kind KANN es niemals böse meinen, da es instinktiv handelt und das tut womit es sich die Aufmerksamkeit der Bezugsperson sichern kann. Es ist in einer komplett hilflosen Situation und wenn Eltern das nicht bewusst ist sollten Sie meiner Meinung nach über ihren Kundenwunsch nachdenken. Ich kann den Kreislauf erkennen, nur wenn man sich entscheidet ein Lebewesen zu Zeugen und damit ein Erbe der eigenen Persönlichkeit zu kreiieren, dann sollte einem bewusst sein dass man für das Kind Gott ist und die volle, also wirklich KOMPLETTE Verantwortung trägt für alles was man dem Kind vermittelt. Da gibt’s keine Entschuldigung.

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