Lebenszeitkosten von Autisten?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert eine Studie der Universität Marburg und anderer deutscher Universitäten, die ermitteln soll, wie teuer ein Autist so über die Lebensspanne ist. Zum Einstieg werden gleich mal horrend hohe Zahlen aus den USA herangezogen. Angeblich kostet dort ein Autist 3,2 Millionen US-Dollar. Ich habe Fragen.

Welche Ethikkommission winkt sowas durch? Gerade vor dem Hintergrund deutscher Geschichte und Aktion T4 müssten doch sofort Alarmglocken klingeln?

Wie werden die Kosten aufgeschlüsselt? Werden Komorbiditäten wegen mangelnder Barrierefreiheit und Inklusion dem Autisten angerechnet, obwohl diese von der Gesellschaft verschuldet sind?

Wie wird eingerechnet, dass Ämter, Behörden und Krankenkassen sich bei der Bewilligung von Hilfsmitteln, Nachteilsausgleichen und Eingliederungshilfen regelrecht zieren?

Wie wird die mangelnde Bildung durch Förderschulen oder das unpassende Schulsystem allgemein berechnet? Wird das ebenfalls dem Autisten zur Last gelegt?

Wie ist es mit Schäden durch unpassende Hilfen, Schulbegleitungen, fehlenden Nachteilsausgleichen, mangelnder Rücksichtnahme?

Was ist mit den Langzeitfolgen unpassender Therapien (ABA und Co.)?

Ich bin gespannt, ob es darauf Antworten gibt.

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4 Kommentare zu “Lebenszeitkosten von Autisten?

  1. Ich vermute, dass es auf diese Fragen leider ebenso wenig Antworten geben wird, wie auf die Frage warum ABA in Deutschland noch immer nicht verboten ist, aber vor allem ist es erschreckend, dass eine solche Studie überhaupt erhoben wird..

  2. Pingback: Lebenszeitkosten von Autisten? – ein Beitrag von butterblumenland | Sunnys Space

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